Nachhaltig Backen
Moin Moin,
leider ist mir vor Kurzem meine Kuchenbackform im weitesten Sinne kaputtgegangen. Nach über 10 Jahren hat sich die Beschichtung gelöst. Die Backform hatte ich damals noch von meiner Familie mitbekommen, und sie hat mich seit meinem ersten Zimmer im Studentenwohnheim begleitet. Natürlich habe ich sie fachgerecht entsorgt, und jetzt musste eine neue her.
Ich wollte gerne eine Kastenform, die möglichst nachhaltig produziert und langlebig ist. In diesem kurzen Artikel möchte ich meine Rechercheergebnisse mit euch teilen. Falls ihr noch weitere Tipps oder Hinweise habt, lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!
Material und Varianten
Ich habe mich zu erst erkundigt, was für Material es erst einmal gibt. Da ist wirklich von Metall über Kermaik alles dabei.
Metallbackformen
- Edelstahl: Extrem langlebig, resistent gegen Rost und Kratzer. Kein Beschichtungsmaterial, daher absolut schadstofffrei
- Karbonstahl: Robust, gleichmäßige Wärmeverteilung, oft mit Antihaft-Beschichtung (man sollte auf PFOA- und PFAS-freie Beschichtungen achten)
- Gusseisen: Sehr langlebig und nachhaltig, oft mit Emaille-Beschichtung. Perfekt für Brot und Kuchen
Keramikbackformen
- Umweltfreundlich und oft aus natürlichen Materialien hergestellt
- Leicht zu reinigen und in vielen Designs erhältlich
- Eignen sich besonders für Aufläufe oder Kuchen
Glasbackformen
- Nachhaltig, da recycelbar und frei von Chemikalien
- Ideal für Kuchen und Brot, besonders gut geeignet für Rezepte, die eine gleichmäßige Bräunung erfordern
- Achtung: Glas kann brechen, wenn es zu starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist
Silikonbackformen
- Hochwertiges Platin-Silikon ist langlebig, flexibel und antihaftend.A
- Man sollte darauf achten, dass das Silikon lebensmittelecht ist (BPA-frei)
- Nicht so langlebig wie Metall oder Keramik, aber leicht zu recyceln
Holzbackrahmen
- Für Brot oder Kuchen in speziellen Formen (z. B. Kastenbrot)
- Naturbelassen, nachhaltig, jedoch nicht spülmaschinengeeignet
- Auf Zertifizierungen wie FSC oder „Blauer Engel“ achten
Worauf sollte man achten?
Nachhaltige Herstellung
- Man sollte auf Produkte aus recyceltem oder recycelbarem Material achten
- Marken mit Zertifizierungen wie „Cradle to Cradle“, FSC (bei Holzrahmen), oder „Blauer Engel“ sind empfehlenswert
Beschichtungen
- Wenn man eine beschichtete Formen bevorzugst, sollte man PTFE-freie Varianten (z. B. mit keramischer Beschichtung) wählen
- Naturbelassene Materialien wie Edelstahl oder Glas benötigen keine Beschichtung
Energieeffizienz
- Materialien mit guter Wärmeleitung (z. B. Karbonstahl oder Gusseisen) reduzieren die Backzeit und sparen Energie
Pflege und Reinigung
- Spülmaschinenfeste Backformen sparen langfristig Wasser und Reinigungsmittel
- Vermeide aggressive Reinigungsmittel, da sie die Oberfläche beschädigen können
- Am besten auf der Herstellerwebseite informieren, wie man das Produkt am besten pflegt
Flexibilität
- Eine universelle Größen (z. B. 26–28 cm Durchmesser für Kuchen, Standard-Kastenform für Brot), damit diese möglichst vielseitig verwendet werden kann
Beschaffung
- Kann ich das Produkt vor Ort kaufen?
So kann man CO₂ sparen, da es nicht versendet werden muss. Zusätzlich unterstützt man die lokale Wirtschaft.
- Kann ich das Produkt gebraucht kaufen?
Das spart Rohstoffe! Vielleicht findet man es auch gebraucht bei jemandem in der Nähe, was zusätzlich CO₂ einspart, da der Versand entfällt.
Meine Erkenntnisse
Nach meiner Recherche habe ich Keramikbackformen, Glasbackformen, Emaillebackformen und gusseiserne Backformen in die engere Auswahl genommen.
Mir persönlich ist es wichtig, dass die Form spülmaschinengeeignet und langlebig ist. Außerdem wollte ich etwas Pflegeleichtes und möglichst etwas, das ohne Beschichtungen auskommt. Ich schneide Kuchen eigentlich ganz gerne direkt in der Form.
Ich habe mir dann die gusseisernen Backformen von Le Creuset angesehen, die mir jedoch zu teuer waren.
Auch die Emaille-Backformen von Riess habe ich in Betracht gezogen, da diese in Österreich produziert werden und laut Webseite CO₂-neutral sind. Ich habe zusätzlich per E-Mail beim Unternehmen nachgefragt was CO₂-neutral bei Ihnen bedeutet. Gut finde ich, dass sie einen Nachhaltigkeitsbericht haben.
Nachtrag: Das Unternehmen hatte mir per Email folgendes geschrieben:
Unsere emaillierten Produkte werden direkt bei uns Österreich Co2 neutral produziert. In der Fertigung weisen wir eine positive Co2-Bilanz auf, da wir den Strom ausschließlich auf unseren eigenen Wasserkraftwerken beziehen.
Auch die Abwärme von unserem Brennofen wird zur Trocknung der Produkte und Beheizung der Produktionshalle genutzt.
Seit 2013 unterziehen wir uns regelmäßig dem strengen, dreistufigem Zertifizierungsverfahren der internationalen, unabhängigen und selbstständigen Organisation Green Brands.
Außerdem habe ich die Glasbackformen von Pyrex angeschaut. Leider konnte ich auf deren Webseite nicht viele Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden. Daher habe ich auch an sie eine E-Mail geschrieben und folgende Fragen gestellt:
- Haben Sie einen Nachhaltigkeitsbericht?
- Wo wird produziert?
- Welche Art von Strom wird für die Produktion verwendet?
Aktuell warte ich noch auf die Antworten und schwanke zwischen den beiden Produkten. Aktuell finde ich die Glassform praktischer, aber mir gefällt die Transparenz von Riess hinsichtlich ihrer Produkte und Nachhaltigkeit.
Habt ihr Erfahrung mit nachhaltigen und langlebigen Backformen oder andere Tipss zu dem Thema?
Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!