Bücher,  Rezension

Rezension: Das Millenial Manifest ~ Bianca Jankovska

Titel: Das Millenial Manifest
Autorin: Bianca Jankovska
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Seitenan-
zahl:
228

Verlag | Amazon

Kleine Anmerkung:
Eine Leseprobe findet ihr auf der Verlagswebsite (siehe Link)

Wie kam ich zu dem Buch?

Ich habe in meiner Bibliothek die Neuzugänge durchstöbert und dabei viel mir dieses Buch in die Bände. Schlichtes Cover, simple aber durch das Pink sehr prägnant. Ein catchy Titel. “Das könnte gut werden”, war mein Gedanke und ich bin mit dem Buch zur Ausleihe.

Worum geht’s?

Bianca Jankovska schreibt eine schillernde, provokante, wortgewandte Abrechnung mit der Gesellschaft. Sie wettert gegen prekäre Arbeitsverhältnisse, hinterfragt das menschliche Dasein als solches und bringt in ihrem Buch das Lebensgefühl der Millennials auf den Punkt. Schließlich ist es heute leichter, mit schönen Fotos auf Instagram den Schein eines selbstbestimmten #feelgood-Lebens vorzugaukeln, als für unsere Rechte einzustehen: für das Recht auf ein vernünftiges Gehalt beim ersten Job, für das Recht auf eine Antwort des Tinder-Dates und für das Recht, Social Media auch mal abzuschalten. Kämpferisch und unterhaltsam hält sie sich selbst und ihrer Generation einen Spiegel vor – und fragt, wann genau uns Aufmerksamkeit wichtiger wurde als Geld und warum wir eigentlich nicht mehr ausgehen (Spoiler: aus Angst, am nächsten Tag nicht produktiv zu sein.)

Meine Meinung:

Bianca Jankovska spricht in ihrem Buch viele aktuelle Themen an, die Leute Anfang zwanzig bis Mitte zwanzig zur Zeit beschäftigen oder schon man durch den Kopf gegangen sind. Seien es der erste Job, soziale Medien, Arbeit/Lifebalance oder die Gesellschaft.

Das Buch ist von der Struktur her in drei Teile geteilt. Und diese wieder in verschiedene Unterkapitel. Alle tragen sehr catchy und kreative Namen. Hier ein paar Beispiele der besten Überschriften:

  • Der Topf zu meinem Deckel heißt Selbstwert.
  • Liebe auf “das erste Desintresse” ist der bessere “erste Blick”

Der erste Teil des Buches “Kann das Liebe, oder ist das weg?” hat mir unglaublich gut gefallen. Bianca Jankoska spricht Dating, Stalking auf sozialen Medien und Freundschaft an. Mit vielen ihrer Gedanken konnte ich mich sehr identifizieren und musste während des Lesens über gewisse Ähnlichkeiten schmunzeln. Die Autorin ist nicht auf den Mund gefallen und hat eine unterhaltsame Art sich auszudrücken.

Der zweite Teil “Willkommen in der Ellbogengesellschaft” drehte sich um die Berufswelt. Dabei spricht die Autorin ebenfalls aus persönlichen Erfahrungen oder erzählt von Freunden. Mit diesem Teil konnte ich leider nicht viel anfangen. Die Autorin berichtet über die Medienwelt und Journalistenwelt. Beide sind weit von meiner Berufswelt entfernt und mir ist bewusst geworden, dass beide von ganz anderen Bedingungen und Umständen geprägt sind. Daher war dieser Teil für mich wenig relevant. Außerdem konnte ich einige persönliche Einstellungen der Autorin zur Arbeitswelt nicht ganz mit meinen vereinbaren, was eben eine persönliche Sache ist.

“Namaste My Ass” ist der Titel des dritten Teils. Die Autorin wird hier noch persönlichen als in den vorhergehenden Kapiteln. Es wird viel über Instagram geredet, die Selbstfindung im Ausland, was mittlerweile immer als Standard nach dem Abitur angesehen wird, Cliquen, Freunde. Im Großen und Ganzen kann man das Kapitel wohl als persönliche Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Konstrukten betiteln.
Vor allem das Kapiteln zu dem Thema Lächeln ist mir sehr im Gedächtnis geblieben. Die Autorin erklärt, warum sie auf Fotos nicht lächelt. Die Autorin hat sehr interessante Gedanken zu dem Thema, über welches ich mir nie Gedanken gemacht habe. Und obwohl sie nachvollziehbare Argumente liefert, teile ich ihre Meinung nicht im Geringsten.

Die Wahl des Titels finde ich nicht ideal. Meiner Ansicht nach ist es kein Millennial Manifest, sondern eher persönliche Ansichten der Autorin. Ein anderer Titel wäre hier treffender gewesen.

Zusammenfassend hat mir das Buch ganz gut gefallen. Ich bin froh, dass ich es mir nicht gekauft habe, sondern aus der Bibliothek ausgeliehen habe. Dennoch hat der erste Teil des Buches unterhalten und ich bin auf die Autorin aufmerksam geworden, die ein sehr interessanter Mensch ist.
Ich würde das Buch Lesern empfehlen, die ebenfalls Interesse an der Arbeit in der Medienbranche haben oder gerade angefangen haben in diesem Feld zu arbeiten. Einfach aus dem Grund, weil sie wahrscheinliche viele Erfahrungen der Autorin teilen könne oder ihnen ähnliche Situationen bekannt sind.

Meine Lieblingsziate sind:

Im ersten Teil des Buches geht es um die Entscheidung für ein Karriereleben oder ein Familienleben. Die Autorin zitiert Amy Poehler aus ihrem Buch “Yes Please”:

“Your career won’t take of you. (…) Your career will openly flirt with other people while you’re around. (…) Career is something that fools you into thinking that you are in control and then take pleasure in reminding you that you aren’t.”
-Seite 118

Außerdem schreibt die Autorin selbst auf der Seite zu vor:

“”Schließlich war selbst die Annerkennung, die ich bekam, nie genung – denn sie kam von außen. Immer wollte ich mehr haben, von den Sternchen und den Herzen, die sich wie bares Geld in meiner Hosentasche anfühlten. Nur, dass ich mir davon nichts kaufen konnte.
Ich habe mich von mir selbst blenden lassen, in dem ich dachte, dass es reicht zu arbeiten und das der Rest im Leben schon von selbst kommen würde.”
-Seite 117


Danke fürs Lesen 

Ich habe dieses Buch aus meiner örtlichen Bibliothekt ausgeliehen.
Ihr lest hier lediglich meine persönliche, subjektive Meinung. 
Ich stehe in keiner Verbindung zu dem Verlag/ der Autorin. Ich übernehme keine Haftung für die Links.  Bei dem Amazon Link handelt es sich um einen affiliate Link.
Der Text aus “Worum geht’s?” stammt von der Verlagswebite (01.01.2020) Quelle: https://www.rowohlt.de/taschenbuch/bianca-jankovska-das-millennial-manifest.html
Fotos: Copyright Chrissis Corner

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